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Tennis: Jungstars drängen in die Weltspitze

14.11.2017 - 15:31
Das Tennisjahr 2017 hielt einige Überraschungen bereit. Weil erfahrene Spieler wie Murray oder Djokovic teilweise lange ausfielen oder ihre Form nicht erreichten, rückten Jungstars immer näher an die oberen Plätze der Weltrangliste. Beim ATP-Abschlussturnier in London müssen Dominic Thiem und Alex Zverev nun beweisen, dass sie zurecht dort oben stehen.
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Das magische Quartett ist zerbrochen - zumindest vorübergehend. Denn „The Big Four“, bestehend aus Roger Federer, Rafael Nadal, Andy Murray und Novak Djokovic, stehen erstmals seit jahrelanger Dominanz nicht mehr gesammelt an der Spitze der Weltrangliste. Grund dafür ist ein brisantes Tennisjahr, das in dieser Woche in London seinen Abschluss findet. Der als Führender ins Jahr gestartete Andy Murray beendete seine Spielzeit bereits vorzeitig, weil ihn andauernde Hüftprobleme plagten. Novak Djokovic zog bereits nach dem Wimbledon-Turnier die Reißleine und kündigte im gleichen Atemzug seine Rückkehr zum kommenden Jahr in absoluter Bestform an.

Federer und Nadal dominieren die Grand Slams

Ähnlich wie Djokovic ist im letzten Jahr auch Roger Federer verfahren. Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte sagte er alle weiteren Turniere ab, um 2017 in Topform und erholt zurückzukehren. Sein Plan ging voll auf. Federer spielt seitdem eine Ausnahmesaison, die an frühere Glanzzeiten erinnert. Die Krönung waren die Grand Slam-Titel bei den Australian Open und in Wimbledon.

Auch Dauerbrenner Rafael Nadal kann zufrieden sein. Der 31-jährige Spanier sicherte sich die beiden anderen Grand Slam-Titel in Frankreich und den USA und rangiert derzeit auf Platz 1 der ATP-Weltrangliste. Beim Abschlussturnier in London geht er allerdings angeschlagen an den Start. Wiederkehrende Knieprobleme plagen den Star bereits seit mehreren Wochen und Monaten, zuletzt musste er ein Turnier in Paris im Viertelfinale absagen. Trotzdem dürfte Nadal motiviert sein: die ATP-Finals gehören zu den wenigen Turnieren, die der Spanier noch nie gewinnen konnte.

Thiem im Formtief

Die Unbeständigkeit in der Spitzengruppe wussten in diesem Jahr besonders zwei Jungstars auszunutzen. Alex Zverev (20) und Dominic Thiem (24) lauern auf Platz 3 und 4 der Weltrangliste und sind beim Turnier der besten acht Spieler der Saison in London gesetzt. Die Formkurve der österreichischen Tennishoffnung Thiem zeigte in den letzten Monaten allerdings nach unten. Sein erstes Match beim Londoner Hallenturnier verlor er Montagnachmittag dementsprechend knapp gegen den Bulgaren Dimitrow. Die weiteren Gruppengegner heißen Rafael Nadal und David Goffin. Trotzdem kann der Niederösterreicher auf eine durch und durch erfolgreiche Saison zurückblicken. Die Highlights waren der ATP-Turniersieg im Februar in Rio de Janeiro und zwei Grand Slam-Halbfinals.

Zverev ist der Senkrechtstarter der Saison

Noch erfolgreicher war nur der erst 20 Jahre alte Alex Zverev, wie auch der direkte Vergleich mit Thiem zeigt. Der Deutsche gewann ganze fünf Titel, zwei davon bei den renommierten ATP 1000-Turnieren in Rom und Montreal. Auch die Win-Loss-Bilanz der letzten 365 Tage beweist die überragende Form des Toptalents. Er konnte fast drei Viertel seiner Matches gewinnen. Auch deshalb geht der erste deutsche Spieler seit acht Jahren bei den ATP-Finals mit ordentlich Selbstvertrauen ins Turnier. Im Vorfeld sprach Zverev von „einer Ehrung“, beim Turnier dabei zu sein. Das alleine wird ihn allerdings nicht zufrieden stellen. Der Titel in London wäre der krönende Abschluss eines sensationellen Jahres des Senkrechtstarters. Der Grundstein dafür ist bereits gelegt: Sein Auftaktmatch gewann Zverev am Sonntag souverän. Nun wartet mit Roger Federer allerdings ein schwierigerer Gegner.

(relevant Redaktion)

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