„Ich bin immer noch ein großer Fan des Sports an sich. Allerdings sind die Rennen zu kompliziert geworden. Wie soll jemand noch richtig durchblicken, der sich nicht sieben Tage die Woche mit der Formel 1 beschäftigt, wie ich das tue?“, meint Sebastian Vettel in einem Interview mit der „Sport Bild“.
Wer soll sich bei all der Technik wie DRS, ERS MGUK, MGUH, Brake-by-Wire und einem immer komplexeren Reglement wie begrenztem Spritverbrauch, Strafversetzungen wegen Motoren- oder Getriebewechsel und dergleichen noch auskennen? Die Fans wohl kaum, meint der Ferrari-Pilot.
Ein sinkendes Interesse an der Formel 1 ist seit Jahren zu vernehmen – sowohl im TV als auch an den Rennstrecken geht die Anzahl an Zusehern seit Jahren zurück. Der 27-jährigen Deutsche meint auch einen der Gründe zu kennen: „Die Tickets sind einfach zu teuer geworden. Wie soll sich ein normaler Familienvater einen Besuch an der Rennstrecke noch leisten können?“
Und Vettel ist nicht nur Weltmeister sondern auch Vorsitzender der Fahrervereinigung. Gemeinsam mit Alexander Wurz hat er deshalb eine große Fan-Umfrage im Web initiiert. Taktisch schlau hat man auch Bernie Ecclestone und die FIA eingebunden. Vettel freut sich jedenfalls schon auf die Ergebnisse: „Es ist die größte Umfrage, die es jemals im Sport gegeben hat.“
Dass die Königsklasse seit Jahren gebremst wird, stört Vettel: „Wir müssen die Autos wieder schneller machen – sei es durch mehr Power, bessere Reifen oder mehr Abtrieb. Es muss wieder eine Herausforderung sein, diese Biester zu zähmen, denn dann trennt sich viel eher die Spreu vom Weizen.“
Laut Vettel sei es auch heute noch nicht leicht einen Formel-1-Boliden zu steuern, „aber früher hat man dickere Eier gebraucht.“
(relevant Redaktion)