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König Juan Carlos feiert 75. ganz privat

05.01.2013 - 19:44
Juan Carlos in einem seiner seltenen TV-Interview© APA (epa)Juan Carlos in einem seiner seltenen TV-Interview

Der spanische König Juan Carlos hat am Samstag seinen 75. Geburtstag im privaten Kreis gefeiert. Die Räumung des Throns zugunsten von Kronprinz Felipe erwägt der Monarch nicht. "Ich befinde mich in guter Verfassung und freue mich, weiterzumachen, mit all den Herausforderungen, die wir vor uns haben", sagte Juan Carlos in einem Interview des spanischen Fernsehsenders TVE.

Der König pustete am Samstag im Zarzuela-Palast im Nordwesten von Madrid nicht nur die Kerzen aus, sondern bereitete sich auch auf seine erste öffentliche Amtshandlung seit seiner Hüftoperation vor sechs Wochen vor. Am Sonntag wollte er der traditionsreichen Militärparade des 6. Jänner vor dem Palacio Real, dem Königlichen Stadtschloss, an der Seite von Königin Sophia beiwohnen. Viele Spanier fragte sich vorab: Wird der König noch einen Gehstock benutzen?

Bei dem TVE-Interview - dem ersten im spanischen Fernsehen seit gut zwölf Jahren - wurden die jüngsten Affären um das Königshaus nicht angesprochen. Das wurde in Medien und auch bei Twitter am Samstag heftig kritisiert.

Große Empörung hatte zum Beispiel ein Korruptionsskandal um Schwiegersohn Inaki Urdangarín, Ex-Handballstar und Mann von Tochter Cristina, ausgelöst sowie im April die Teilnahme des Königs an einer Elefantenjagd in Botsuana. Diese war nur bekannt geworden, weil Juan Carlos sich bei einem Sturz eine Hüfte gebrochen hatte.

Der im November 1975 gekrönte Juan Carlos sprach aber immerhin über die Krise in seinem Land: "Der Mangel an Arbeitsplätzen, der dazu führt, dass Millionen Familien kein würdiges Leben führen können und dass junge Menschen das Land verlassen müssen, um einen Job zu finden, tut mir sehr weh", sagte er.

Ohne direkt die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien zu nennen, kritisierte er auch die "Trennungspolitik", die für "Spanien überhaupt nicht gut" sei. Versöhnlich betonte Juan Carlos aber auch, er sei stolz, dass er mit den Bürgern seines Landes "ein modernes und solidarisches Spanien" aufgebaut habe.

(APA/dpa)

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