Quelle: ZAMG

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Bankomatkarte: Neue Sicherheitsstandards außerhalb Europas

17.12.2014 - 15:07
Ab Mitte Dezember funktionieren Bankomatkarten außerhalb Europas nur, wenn man sie kostenlos freischalten lässt. Aber wie genau soll dies funktionieren? Was bringen die neuen Sicherheitsstandards mit sich? relevant.at hat die wichtigsten Informationen.

Das Schlagwort ist "GeoControl": Mit 15. Dezember wird dieses System von österreichischen Bankinstituten eingeführt. Ab dann werden Bargeldabhebungen im Ausland außerhalb der EU nur dann funktionieren, wenn man die Bankomatkarte entsprechend freischalten lässt.

 

Betrugsfälle steigen

Hintergrund der Einschränkungen ist der starke Anstieg einer speziellen Art des Bankomatkartenbetruges, des sogenannten "Skimmings". Dabei werden Bankomaten so manipuliert, dass kriminelle Banden die Magnetstreifen kopieren und Pin-Codes ausspähen können.

In Europa bringt das allerdings wenig, weil hier noch der Chip auf der Bankomatkarte zum Geldabheben benötigt wird. In vielen anderen Ländern reichen aber der Magnetstreifen und der Code aus. Damit räumen dann Betrüger mit gefälschten Bankomatkarten das Konto leer. Die europäischen Banken schätzen den Schaden durch Skimming-Attacken auf jährlich etwa 500 Millionen Euro.

 

Karte vor der Reise freischalten

Die für die Bankomat/Maestro-Abwicklung zuständigen Payment Services Austria (PSA) rät Kunden, sich vor der Reise in ein Land außerhalb Europas die Bankomatkarte für Bargeldbehebungen freischalten zu lassen. Die Freischaltung erfolgt beim entsprechenden Geldinstitut des Kunden. Vergisst ein Bankomatkartenbesitzer, vor einer Auslandsreise seine Karte freischalten zu lassen, sei das auch per Online-Banking, Banking-App oder telefonisch aus dem Ausland möglich.

 

So funktioniert die Bankomatkartensperre

Die Einführung von GeoControl erfolgt in Österreich zeitlich nicht einheitlich. Bei der Erste Bank und der Bank Austria wird am 15. Dezember auf das neue Sicherheitssystem umgestellt, bei der Bawag am 12. Jänner 2015, bei den Raiffeisenbanken gibt es unterschiedliche Termine.

Will man seine Karte vor einer Reise freischalten, so erfolgt dies kostenlos. Auf Wunsch ist die Freischaltung ein oder drei Monate wirksam. Der Vorteil einer kurzen Freischaltung: Das Zeitfenster, in dem Betrüger die Kartendaten abgreifen könnten, ist kleiner. Läuft diese Frist ab, wird die Bankomatkarte automatisch wieder gesperrt.

 

Welche Länder sind betroffen?

Anfangs wurde angegeben, dass die Sperre nur außerhalb Europas und der USA in Kraft tritt. Auf der von Geldinstituten veröffentlichten Liste der Länder, in denen die Bankomatkarte nicht freigeschalten werden muss, fehlt die USA jedoch. Dafür sind Staaten wie Turkmenistan und Israel vertreten. Laut Payment Services Austria werden jedoch nur bis zu zehn Staaten zeitgleich gesperrt. Diese ändern sich ständig; es wird auch nicht bekannt gegeben, welche Länder zurzeit betroffen sind. Somit soll es Kriminellen erschwert werden, ihre Aktivitäten auf andere Länder zu verlegen. 

 

Keine Sperre für Kreditkarten

Wer mit Kreditkarten ins Ausland reist, kann weiterhin damit zahlen sowie weltweit an Bankomaten Geld beheben. Das ist auch gut so: Gerade in den USA sind Kreditkarten das gängigste Zahlungsmittel. Dennoch sollte man vor Reiseantritt auch bei Kreditkarten auf einiges achten. Dazu gehört, sich über das Kreditkarten-Limit zu informieren und es gegebenenfalls erhöhen zu lassen. Zudem sollte man sich nie nur auf ein Zahlungsmittel verlassen, da es sein kann, dass dieses nicht akzeptiert wird. Institute wie American Express empfehlen dennoch, nur wenig Bargeld mit sich zu führen: Das verringert das Risiko, dass es bei einem Diebstahl entwendet wird. Kleinere Beträge wie Eintrittskarten, Trinkgeld und Co. sollte man aber bar begleichen können. 

 

Weitere Informationen:

Payment Services Austria

FAQ zu Geocontrol bei der Erste Bank

Amex Gold: Zahlungsmittel in den USA

red/ag

 

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