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Bisons im Grasslands-Nationalpark in Kanada

11.10.2012 - 11:12
Der Grasslands-Nationalpark in Saskatchewan© APA (dpa/tmn/Tourism Saskatchewan)Der Grasslands-Nationalpark in Saskatchewan

Einst waren sie fast komplett ausgestorben, heute gibt es in Kanada wieder rund 1.000 Präriebisons. Im Grasslands-Nationalpark in Saskatchewan finden sie bestes Futter und werden so groß wie nirgends sonst.

Der Grasslands-Nationalpark im Westen Kanadas schützt eine der letzten intakten Graslandschaften in Nordamerika. Hier lebt die größte in ihrem traditionellen Lebensraum streunende Präriebison-Herde des Landes. Nur in den USA ziehen wieder größere Herden umher, etwa im Yellowstone-Nationalpark. Einst waren die gemischten Grasprärien zwischen Rocky Mountains und Kanadischem Schild Heimat für viele Millionen Bisons. Doch Ende des 19. Jahrhunderts kam es in ganz Nordamerika zu einem beispiellosen Massenschlachten. Am Ende blieben in Kanada acht Tiere übrig. Die Art überlebte nur dank staatlicher Aufzuchtprogramme.

Dafür haben nicht zuletzt der Wildhüter Wes Olson und seine Leute von der kanadischen Nationalparkbehörde gesorgt. Vor sieben Jahren setzten sie 71 Präriebisons im Westteil des Parks aus. Das Ergebnis hat ihre Erwartungen übertroffen: Heute streunen wieder 240 Tiere durch die Flusstäler und Hochebenen des Frenchman-River, in ganz Kanada sind es etwa 1.000 wild oder halbwild lebende Präriebisons.

Etwa 10.000 Besucher reisen jedes Jahr in den Park an der Grenze zu den USA, um die Präriebisons in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Doch das ist nicht einfach: Nur wenige Schotterstraßen und Feldwege führen durch den Park. Das Schutzgebiet ist mehr als 560 Quadratkilometer groß, die Tiere können sich darin frei bewegen.

Es ist ein Ausflug für Abenteuerlustige. Im Park gibt es nur wenige offizielle Wanderwege, und die Tiere grasen selten nahe der Straßen. Die Spur zu den Bisons führt oft querfeldein durch die Büsche, gutes Schuhwerk und Kompass sind unerlässlich. An einigen Sommerwochenenden führen Wildhüter angemeldete Gäste auf einer rund acht Kilometer langen Wanderung direkt zu der Herde.

Die Tiere vermehren sich mittlerweile so schnell, dass der Nationalpark schon bald zu klein sein dürfte. Daher kauft die Parkbehörde jedes Jahr angrenzendes Land von Farmern hinzu und sät dort in mühevoller Kleinarbeit gemischte Gräser aus. Damit den Königen der Prärie nicht Platz und Futter ausgehen.

(APA/dpa)

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