Für eine negative Überraschung sorgte Air Berlin am Mittwoch, als es die für Donnerstag angekündigte Veröffentlichung der Bilanz für 2013 um eine Woche auf den 27. März verschieben musste. An den Finanzmärkten nährte diese Verschiebung natürlich Gerüchte, der angeschlagenen Airline ginge es potentiell noch viel schlechter, als ohnehin vermutet.
„Wir führen derzeit fortgeschrittene Gespräche über Optionen, die im Fall ihrer Umsetzung einen wesentlichen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden“, teile Air Berlin mit und heizte damit Vermutungen an, der arabische Partner und Großaktionär Etihad könnte seinen Einfluss vergrößern.
Analysteneinschätzungen zu folge könnte die zweitgrößte Fluglinie Deutschlands im vergangenen Jahr eine operativen Verlust von bis zu 132 Millionen Euro eingeflogen haben, nach 70 Millionen Gewinn – Großteiles aus Einmaleffekten, im Jahr 2012. Es wird davon ausgegangen, dass Air Berlin für die Abdeckung dieser Verluste frisches Geld braucht und dazu in Verhandlungen mit Etihad steht, die bereits fast 30 Prozent der Anteile der Airline hält. Die Nervosität bei Air Berlin scheint jedenfalls groß zu sein und mit Etihad noch keine Einigung gefunden zu sein. Etihad-CEO James Hogan hatte erst vor wenigen Wochen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer klargestellt, dass eine weitere Aufstockung der Anteile bei Air Berlin für ihn derzeit kein Thema sei.
Eine interessante und eventuell schicksalshafte Woche steht der deutschen Airline damit bevor, die ihrerseits 2010 die österreichische Fluglinie „NIKI" von der Privatstiftung Niki Laudas übernommen hat.
(relevant Redaktion)