Der Name des scheidenden italienischen Premiers Mario Monti wird auf der Wahlliste der Koalition von Zentrumsparteien erscheinen, die eine zweite Regierung unter Leitung des Wirtschaftsprofessors unterstützt. "Mit Monti für Italien" könnte laut Monti die Liste heißen. Der zurückgetretene Regierungschef will die Führung dieser Koalition bei den Wahlen übernehmen, jedoch nicht selber kandidieren.
Die Zentrumsparteien werden mit einer einzigen Wahlliste für die Sitze im Senat antreten, berichtete Monti in einem Fernseh-Interview. Im Abgeordnetenhaus sollen die Zentrumsparteien dagegen mit mehreren Wahllisten ins Rennen gehen.
Monti schloss nicht aus, dass er eine Allianz mit Mitte-Links-Chef Pierluigi Bersani schließen könnte. Als Bedingung für einen Wahlpakt stellte Monti jedoch, dass Bersanis Demokratische Partei auf ein Bündnis mit Linksgruppierungen verzichte. Viele seiner Reformen seien von Linksparteien und Gewerkschaften gestoppt worden, kritisierte Monti. Er versprach eine Senkung der Steuern auf Arbeit und Unternehmen im Falle eines Wahlsieges. Er werde auch eine Umverteilung des Reichtums von den Vermögenden hin zu den Armen vorantreiben, versicherte Monti.
Monti will zwar die Führung einer Koalition von Zentrumsparteien für die Parlamentswahlen am 24. und 25. Februar übernehmen. Er möchte sich jedoch nicht um ein Parlamentsmandat bewerben, weil er als Senator auf Lebenszeit bereits über einen Sitz im Abgeordnetenhaus verfügt. Vor Weihnachten hatte der Ex-Premier ein umfangreiches Reformprogramm vorgestellt.
Ex-Regierungschef Berlusconi hat sich indes bereit erklärt, auf das Amt des Premiers zu verzichten, sollte dies eine Allianz zwischen seiner Mitte-Rechts-Partei "Volk der Freiheit" und der rechtspopulistischen Partei Lega Nord ermöglichen. "Ich kann auch als Wirtschafts- oder Außenminister zum Einsatz kommen", erklärte Berlusconi. Er sei zu jedem Verzicht bereit, um einen Wahlsieg des Mitte-Links-Blocks um Pierluigi Bersani zu verhindern.
(APA)