Der TV-Marathon von Italiens Ex-Premier Berlusconi, der täglich an mehreren Fernsehsendungen teilnimmt, um für seinen Mitte-rechts-Block zu werben, sorgt für hitzige Diskussionen. Italiens öffentlich-rechtliche TV-Anstalt RAI kündigte an, dass sie auch den Spitzenvertretern anderer Parteien den selben Zugang zu den Programmen garantieren werde, den sie bisher Berlusconi gesichert habe.
Auch wenn das sogenannte "Par Condicio-Gesetz", das 45 Tage vor den Wahlen die TV-Auftritte der Politiker regelt, noch nicht in Kraft sei, werde sich die RAI um eine ausgewogene politische Berichterstattung bemühen, erklärte RAI-Generaldirektor Luigi Gubitosi.
Seit Tagen ist Berlusconi täglich im Fernsehen zu sehen. "Social Networks sind wichtig, doch ich bin überzeugt, dass das Fernsehen immer noch der beste Weg ist, um den Familien die Wahrheit mitzuteilen, vor allem jenen, die keine Zeitungen lesen", so Berlusconi.
Der Medienzar zeigte sich zu einem TV-Duell mit Mitte-links-Chef Pierluigi Bersani bereit. Berlusconis beschuldigte Bersanis Demokratische Partei (PD), der alten Kommunistischen Partei verhaftet zu sein. "Die Italiener sehen in mir einen Damm gegen die Gefahr, dass die Linke die Macht übernimmt", so Berlusconi.
Seinen Nachfolger Mario Monti betrachte er als keinen gefährlichen Kandidaten. Monti sei zu Beginn seiner Amtszeit als Premier im November 2011 als Retter der Nation dargestellt worden. "Wenn er jetzt in die Politik einsteigt, wird er zu einem Kandidaten, wie jeder andere", meinte Berlusconi.
Indes wurde bekannt, dass Berlusconi seiner ehemaligen Ehefrau Veronica Lario einen Unterhalt von drei Millionen Euro im Monat, 36 Millionen Euro im Jahr, zahlen muss. Dies beschloss ein Gericht im Mailand, das im Streit zwischen den Ex-Eheleuten um die Alimente entscheiden musste.
(APA)