Der zurückgetretene italienische Ministerpräsident Monti denkt an eine einzige Wahlliste von Parteien, die seine wirtschaftlichen und politischen Reformen unterstützen wollen. Monti sei damit einverstanden, dass die Wahlliste seinen Namen im Parteisymbol trage, berichteten italienische Medien am Donnerstag. Damit will der 69-Jährige die gemäßigten Kräfte vereinen, die sein Programm unterstützen.
Der Zentrumsblock bildet sich um die liberale und reformorientierte Bewegung "Italia Futura" um den Präsidenten des Sportwagenherstellers Ferrari, Luca Cordero di Montezemolo. Er zählt zu den prominentesten Anhängern Montis. Der Zentrumsföderation sollen sich auch die christdemokratische UDC um Pier Ferdinando Casini und die Rechtspartei FLI um den Präsidenten der Abgeordnetenkammer Gianfranco Fini anschließen, berichteten italienische Medien.
Noch unklar ist, ob die gemäßigten Parteien mit einer einzigen Wahlliste und einem gemeinsamen Programm antreten werden. Eine Föderation zentrumsorientierter Parteien könnte bei Parlamentswahlen in Italien auf circa zehn Prozent der Stimmen kommen, geht aus Meinungsforschungen hervor.
Dass Monti konkrete Pläne hegt, sich aktiv im Wahlkampf zu engagieren, zeigte der scheidende Premier auch mit seiner letzten Botschaft auf Twitter. "Zusammen haben wir Italien vor dem Desaster gerettet. Jetzt müssen wir die Politik erneuern. Sich zu beklagen, hat keinen Sinn, wir müssen uns engagieren", schrieb der Wirtschaftsprofessor.
Trotz der Kandidaturpläne seines Nachfolgers Monti zeigt sich Italiens Ex-Premier Berlusconi indes siegessicher. "Uns stehen noch zwei Monate Wahlkampf bevor. Wir werden wieder die 40 Prozent der Stimmen erobern, die wir bei den letzten Parlamentswahlen 2008 erhalten hatten", sagte Berlusconi in einem Interview.
(APA)