Der italienische Premier Monti hat entschieden ausgeschlossen, ein Wahlbündnis mit seinem Vorgänger Silvio Berlusconi einzugehen. Die Mitte-Rechts-Partei Berlusconis habe ihm die Unterstützung entzogen, eine weitere Zusammenarbeit sei unmöglich, wurde Monti am Samstag von Medien zitiert. Der Premier werde jedenfalls vor Weihnachten seinen Beschluss über seine politische Zukunft bekannt geben.
Der Premier reagierte damit indirekt auf Berlusconi, der ihn am Freitag ausdrücklich zu Klarheit über seine politische Zukunft aufgefordert hatte. "Ich hoffe, dass Monti bekannt geben wird, was er tun will. Mit ihm können wir die nächsten Parlamentswahlen gewinnen und den Mitte-Links-Block besiegen. Wir warten auf Montis Beschluss, bis dahin bin ich zur Kandidatur für das Premieramt bereit", sagte der 76-jährige Medienunternehmer. Sollte Monti darauf verzichten, sich an die Spitze einer Front gemäßigter Parteien zu stellen, "werde ich es tun müssen", meinte Berlusconi.
Kandidaturpläne spalten jedoch Berlusconis Mitte-Rechts-Partei Volk der Freiheit zutiefst. Eine Gruppe prominenter PdL-Parlamentarier unter der Führung von Ex-Außenminister Frattini will die Partei verlassen, um eine neue Gruppierung zu gründen, die eine Kandidatur Montis unterstützen soll. Der Gruppe von "Dissidenten" gehören Schwergewichte des Berlusconi-Lagers wie Ex-Arbeitsminister Sacconi und Ex-Innenminister Pisanu an.
Die neue Gruppierung soll offiziell bei einer Veranstaltung am Sonntag vorgestellt werden. Der politischen Kraft, die Gerüchten zufolge "Italia popolare" heißen soll, wollen 23 der 25 Europa-Parlamentarier Berlusconis beitreten.
(APA)