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Niavaranis "Interview"-Gäste

Meistgelesen / Niavaranis relevante Fragen

Armin Wolf: "Ich war jung und brauchte das Geld..."

10.04.2014 - 19:37
Wie "hängen bleiben" zur Karriere wird, die Vision des Toskana-Korrespondenten, und welche Fragen tabu sind. ZiB-Anchor Armin Wolf meets Michael Niavarani, "einen der populärsten Menschen im Land".
© Thomas Ramstorfer / First Look / picturedesk.com

Michael Niavarani stellt Armin Wolf seine relevanten Fragen.

 

Allgemein

Michael Niavarani: Wie heißen Sie?

Armin Wolf

MN: Wie geht es Ihnen?

Ich bin zufrieden, außer mit dem Wetter heute.

MN: Wie spät ist es?

13h55

MN: Wie ist das Wetter?

Mehr November kann es nicht werden. Nass, kalt, grau.

MN: Wo sind Sie gerade?

Berlin

 

Beruf

MN: Was sind Sie von Beruf?

Journalist.

MN: Haben Sie an Ihrer Karriere gezielt gearbeitet, oder hat die Liebe für Ihre Arbeit zu Ihrer Karriere geführt?

Ich war jung und brauchte das Geld (um mein Studium zu finanzieren) und bin dann im Journalismus hängen geblieben. Großartiger Beruf. Man kann (fast) überall dabei sein, (fast) jeden (fast) alles fragen und wird dafür auch noch bezahlt.

MN: Der ungerechtfertigte Erfolg eines Konkurrenten oder der eigene ungerechtfertigte Misserfolg - was ärgert Sie mehr und warum?

Das kommt auf die Situation an und darauf, was auf dem Spiel steht.

MN: Wie viel Prozent Ihres Jobs würden Sie auch gerne ausüben, wenn Sie dafür kein Geld bekämen?

Mir macht mein Job großen Spaß, aber müsste ich kein Geld für die Miete verdienen, würde ich doch eine Karriere als Privatgelehrter oder als Toskana-Korrespondent anstreben (wahlweise auch Privatgelehrter in der Toskana).

 

Leben

MN: Sind Sie dort, wo Sie immer hinwollten?

Den Platz wo ich "immer hinwollte", gab es nie. Es gab Plätze, wo ich nie hinwollte. Die konnte ich bisher vermeiden.

MN: Haben Sie noch ein großes Ziel (welches?), oder reicht Ihnen Ihr momentaner Status?

Ich möchte irgendwann doch noch Französisch und Klavier spielen lernen. Aber die Wahrscheinlichkeit wird leider täglich kleiner.

MN: Sind Sie eher glücklich oder eher unglücklich?

Glücklich.

MN: Haben Sie manchmal das Gefühl, Sie müssten sich für Ihr Glück rechtfertigen? (Warum?)

Nein, warum?

MN: Wenn alles gerade gut läuft in Ihrem Leben, haben sie dann Angst, dass Sie etwas davon verlieren könnten, oder genießen Sie Ihr Glück, egal, was danach kommen mag? Waren Sie schon immer so?

Ja, die Angst habe ich gelegentlich, wenn ich das Gefühl habe, vielleicht ist das doch alles nicht real.

MN: Wenn Sie etwas wissen, was wenige Menschen wissen und was auf Ihre Bildung hinweist, müssen Sie das dann den Menschen unbedingt mitteilen?

Ja, leider. Schrecklich. Ich versuche, daran zu arbeiten.

MN: Haben Sie jemals in der Schule nicht aufgezeigt, obwohl Sie die Antwort wussten?

Sehr selten. Aber ok, das ist 30 Jahre her. Das ist verjährt.

MN: Haben Sie in der Schule irgendetwas für Ihr Leben gelernt? Was?

Jede Menge (Lesen, Schreiben, Rechnen, Maschine schreiben, Englisch), aber wozu man in Kegel größtmögliche Quader einschreibt oder so ähnlich weiß ich bis heute nicht…

MN: Wenn Ihr Leben verfilmt würde, wie wäre der Titel dieses Films und wen wünschen Sie sich in der Hauptrolle?

Titel: "Neugier & Skepsis". Jon Hamm wäre super oder Clive Owen. Hauptdarsteller muss mir ja nicht ähnlich sehen, oder?

MN: Was macht Sie trauriger? Träume, die noch immer unerfüllt sind, oder Träume, die vor langer Zeit schon in Erfüllung gegangen sind?

Beides macht mich nicht traurig. Über die einen freue ich mich, über die anderen kann ich mich vielleicht noch freuen…

MN: Wovor haben Sie mehr Angst: Vor dem Vorgang des Sterbens oder vor der Tatsache, dass sie danach tot sind? Warum?

Definitiv vor dem Vorgang, gar nicht vor den Folgen. Das stelle ich mir wie traumloses Schlafen vor.

MN: Fürchten Sie sich manchmal vor Dingen mehr als notwendig? Hätten Sie gerne ihre Ängste mehr unter Kontrolle?

Nein.

 

Philosophie

MN: Aus irgendeinem Grund (die gute Fee) müssen Sie sich zwischen diesen beiden Lebensweisen entscheiden: 1) Sie werden steinreich (mehrere Milliarden Euro) und bleiben sterblich. 2) Sie müssen mit 700 Euro im Monat auskommen und werden unsterblich. Wie entscheiden Sie sich und warum?

In der Sekunde für das Erstere, auch mit weniger Geld. Ich halte Unsterblichkeit für gar nicht erstrebenswert, eher für erschreckend.

MN: Besitzt der Mensch einen freien Willen? Was führen Sie als Beweis an?

Ja. Ich kann hier reinschreiben, was mir lustig ist. Niemand diktiert. (Oder er/sie macht es so gut, dass ich es nicht merke.)

MN: Glauben Sie, dass Gott, oder eine andere Instanz, Sie lenkt, oder dass Sie Ihr Schicksal selbst gestalten?

Sorry, aber ich bin völlig areligiös.

MN: Haben Sie manchmal davor Angst, dass Sie sich für Ihr Handeln auf Erden irgendwann an einem anderen Ort verantworten müssen?

Siehe oben. Ich versuche mein Handeln schon hier zu verantworten und mich möglichst anständig zu benehmen.

MN: Ich selbst bin sehr davon beeindruckt, dass der Buddhismus als einzige Weltreligion nicht missioniert. Warum, glauben Sie, ist das so?

Keine Ahnung. Phlegma?

MN: Ihr Kind hat einen Mord begangen. Sie haben die Möglichkeit, alle Indizien verschwinden zu lassen. Würden sie das tun?

Ich weiß es nicht. In die Situation möchte ich wirklich nie kommen.

MN: Wie kommen wir der Wahrheit näher? Durch Nachdenken oder durch Nachforschen?

Erst nachdenken, was und wie man nachforschen soll, dann darüber nachdenken, was man beim Nachforschen herausgefunden hat.

 

Partnerschaft

MN: Um Ihre Beziehung zu retten, würden Sie eher eine Paartherapie oder einen Romantikurlaub auf den Malediven buchen?

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MN: Wie groß ist der Unterschied zwischen Ihrem realen Sexualleben und Ihren sexuellen Fantasien? Sehen Sie eine Chance, diesen Abstand zu verkleinern?

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MN: Haben Sie schon einmal während des Sex geweint?

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MN: Wenn Sie die Gewissheit hätten, mit einer bestimmten Person immer guten, aufregenden, gewagten Sex haben zu können – würden sie dafür auf Ihren Führerschein verzichten und stattdessen immer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren? Wenn nicht – was wäre ein fairer Deal?

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MN: Wie leicht fällt es Ihnen, mit einer attraktiven Frau/mit einem attraktiven Mann zu sprechen und sich dabei nicht vorzustellen, wie es mit ihr/ihm im Bett wäre?

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MN: Glauben Sie, ist sich Ihr Gesprächspartner dessen bewusst?

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Politik

MN: Halten Sie den Krieg für ein legitimes Mittel, um politische Ziele zu erreichen?

Unter sehr, sehr begrenzten Umständen, ja (Selbstverteidigung, UNO-Beschluss etc.)

MN: In wie vielen Jahren wird es die erste österreichische Bundeskanzlerin geben?

Sobald ÖVP und SPÖ für die Nationalratswahl Spitzenkandidatinnen nominieren

MN: In wie vielen Jahren wird es den ersten österreichischen Bundeskanzler geben, der einen türkischen Nachnamen trägt?

Das wird länger dauern. Bundeskanzlerin mit türkischem Namen wäre beachtlich.

MN: Wie erklären sie sich die Tatsache, dass es in jeder Gesellschaft einen rechten Rand gibt?

Weil es immer Menschen geben wird, die sich als Opfer fühlen und die Schuld dafür bei noch Schwächeren suchen.

 

Zum Abschluss

MN: Wie spät ist es jetzt?

16h20, ich musste in der Zwischenzeit noch einiges erledigen.

MN: Welche Frage war Ihnen unangenehm?

Alle zum Thema Partnerschaft. Ich arbeite in der Öffentlichkeit, aber ich möchte nicht in der Öffentlichkeit leben. Mein Privatleben ist mir heilig.

MN: Welche Frage möchten Sie mir stellen?

Sie sind einer der populärsten Menschen in diesem Land (und das mit diesem Namen ;-) ) – wie erklären Sie sich das? Nicht wegwitzeln – ernsthaft.

(Niavaranis Antwort folgt.)

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