Bei der Vorstellung der Bilanz für 2013 kündigte Interimspräsident August Markl am Montag in München umfassenden Umbauten und Reformen des ADAC an. Und diese werden auch notwendig sein, will der zweitgrößte Autofahrerclub der Welt aus seiner selbst verursachten tiefen Krise kommen und zerstörtes Vertrauen zurückgewinnen. „Wir wollen und werden jene Schwächen und Defizite beheben, die sich bei uns in den vergangenen Jahren eingeschlichen haben“, zeigte sich Markl am Montag entschlossen
Demnach sei die Analyse dessen, was konkret geändert werden soll, bereits abgeschlossen. Nun gelte es die erforderlichen Maßnahmen im Detail zu definieren und damit auch festzulegen, wie der ADAC am Ende aussehen werde. Klar ist jetzt schon, dass der Autoclub künftig klar zwischen dem Verein und den zugehörigen Unternehmen unterscheiden wird. Im Mittelpunkt des Handelns sollen in Zukunft wieder die Mitglieder und die Dienstleistungen stehen.
Neue Struktur für ADAC
„Sie werden verstehen können, dass ich diesem intensiven Diskussionsprozess nicht vorgreifen kann“, sagte Markl. Doch klar ist, dass auch die Strukturen des ADAC derzeit am Prüfstand stehen und wohl so nicht bestehen bleiben.
Besonders geschadet hat dem ADAC das Bekanntwerden von massiven Fälschungen beim Autopreis „Gelber Engel“. Seit Jahresanfang kamen zahlreiche weitere Vorwürfe in die Medien, die unhaltbare Missstände aufgedeckt haben. Auch gerichtlich droht noch Ungemacht, denn das Münchner Registergericht prüft derzeit den Status des ADAC als Verein.
Laut Angaben des Autofahrerclubs kehrten dem Club 320.000 Menschen seit Jahresanfang den Rücken. Zusätzlich hat der ADAC weitere 65.000 Austritte aus sonstigen Gründen, wie verstorbener Mitglieder, zu verzeichnen. Demnach hat der ADAC seit Jahresanfang rund 385.000 Mitgliedern verloren.
Da im gleichen Zeitraum aber auch 370.000 neue Mitglieder gewonnen werden konnten, falle das absolute Minus überschaubar aus. Laut Angaben des ADAC, sind demnach aktuell rund 18,93 Millionen Mitglieder registriert - damit 15.000 Mitglieder weniger als noch im Dezember 2013. Im vergangenen Jahr konnte der Autofahrerclub Mitgliedsbeiträge von 1,05 Milliarden Euro einnehmen.
(relevant Redaktion)