Quelle: ZAMG

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FrechDAX - die Wirtschaftskolumne

Der FrechDAX

Quo vadis 2013?

04.01.2013
Was der Homo Austriacus in diesem Jahr erwarten darf und was nicht.

 Politisch steht den Österreichern ein Superwahljahr bevor, das bereits am 20. Jänner mit der Volksbefragung zur Wehrpflicht startet, mit den Landtagswahlen in Salzburg, Niederösterreich, Tirol und Kärnten fortgesetzt wird und in der Nationalratswahl im Herbst seinen innenpolitischen Höhepunkt findet.

An der Heeresvolksbefragung - so darf bereits jetzt gesagt werden - werden nur sehr wenige Wahlberechtigte teilnehmen, weil von zahlreichen sinnvollen nur die beiden denkbar schlechtesten Varianten für eine moderne österreichische Landesverteidigung zur Wahl stehen; nämlich nur jene Optionen, die dem Wähler von SPÖ bzw. ÖVP jeweils in einer populistischen Husch-Pfusch-Aktion auf dem politischen Tablett serviert wurden und nun von den Bürgern entsprechend der inhaltlichen Qualität zu bewerten sein werden.

 

2013 - noch schwieriger als 2012

Wirtschaftlich wird 2013 entgegen der gut gemeinten aber leider jeder sachlichen Grundlage entbehrenden Vorhersagen von Politikern und ihren sogenannten Wirtschaftsforschern noch schwieriger werden als 2012.

Dem herbeigeredeten wirtschaftlichen Aufschwung wird es so gehen, wie Godot in Samuel Becketts wohl bekanntestem Theaterstück. Griechenland wird in wenigen Monaten für europäische Politiker vermutlich vollkommen überraschend und wider Erwarten weitere Milliardenhilfen für ein weiteres kurzfristiges Überleben benötigen. An der in Europa gelebten Praxis des Schönredens dieses gescheiterten Staates durch die Politik wird aber auch das vermutlich nichts ändern, sondern höchstens eine muntere Fortsetzung finden.

Zypern wird unter den Rettungsschirm schlüpfen, und Italien und Spanien werden sich 2013 um weitere Lichtjahre davon entfernen, Maastricht-konforme Staatshaushalte zu sein.

Nur Irland wird erste große Schritte aus der Krise machen, da man dort mit weniger Worten dafür aber umso größerer Tatkraft eine ernstzunehmende Austeritätspolitik umgesetzt hat. Die zahlreichen Populisten, die dazu raten, statt der Ursachen die Symptome der Schuldenkrise zu bekämpfen (und zwar mit Neuverschuldung und staatlichen Wohltaten), dürften sich von ihrem Kurs dennoch nicht abbringen lassen und werden "Sparen" wohl auch in Zukunft als Werkzeug des Teufels geißeln.

 

Populismus statt Vernunft

Für Werner Faymann wird nach einer deutlich verlorenen Heeresvolksbefragung in den anstehenden Wahlkämpfen nicht von Vorteil sein, sich von Angela Merkel ab- und dem französischen Sozialpopulisten Francois Hollande zugewendet und damit auf Strohfeuer statt auf wirtschaftlichen Hausverstand gesetzt zu haben.

Im neuen Jahr wird sich also so gesehen nicht viel ändern, und alle werden emsig daran weiterarbeiten, die Liegestühle auf der Titanic in Reih und Glied aufzustellen …

 

Der Autor: Werner Becher ist erfolgreicher Unternehmer und Manager, hat als Ex-Bundesparteivorsitzender des Liberalen Forum (LIF) Einblick in die politischen Zusammenhänge. Als bekennender Neoliberaler wirft er in seinem Buch "Weicheier machen nicht satt – Eine Abrechnung mit Feiglingen, Mitläufern und Ja-Sagern" (Goldegg) einen kritischen Blick auf die Zustände in der Welt und zeigt offen sowie schonungslos auf, welche wirtschaftlichen Abgründe uns dadurch erwarten.

 

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