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iPhone-Hype: Apple kann's noch immer

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relevant Redaktion

iPhone-Hype: Apple kann's noch immer

24.09.2012
Der Ansturm auf das iPhone 5 übertrifft alle Erwartungen, wenn auch nicht das Smartphone selbst.

Kein iPhone war bislang so gefragt wie das jüngste Modell, das ab Freitag (28.9.) auch in Österreich erhältlich ist: Allein zwei Millionen Vorbestellungen wurden innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem offiziellen Verkaufsstart vergangene Woche registriert - das sind immerhin doppelt so viele wie beim Vorgängermodell. Den Börsenkurs der Aktie beflügelte der Erfolg so sehr, dass Apple mit 656 Milliarden Dollar über Nacht zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen aller Zeiten aufgestiegen ist.

 

Vorzüge des iPhone 5

Auch apple-kritische Autoren äußern sich zum jüngsten Wurf des Konzerns überwiegend positiv. In ihrem Testbericht kommt die Plattform cnet zu einem eindeutigen Fazit: "Wenn Sie ein rundum fein entwickeltes Smartphone haben wollen - hier ist es."

Tatsächlich weist das iPhone 5 gegenüber dem Vorgänger einige Vorzüge auf: Es ist dünner, leichter und größer. Darüberhinaus ist es mit dem Datenturbo LTE ausgestattet, der die Übertragungsgeschwindigkeit gegenüber dem iPhone 4S deutlich erhöht.

In seinem Testbericht hebt Golem darüberhinaus den größeren Bildschirm und die bessere Klangqualität hervor.

 

Schwachpunkte des iPhone 5

Nicht verschwiegen werden jedoch - wie etwa auch im Bericht von Total Digital - die Schwachpunkte des Modells: Aufgrund einer neuen Anschlussbuchse seien neue Kabel erforderlich. Wer seine bisherigen weiterverwenden wolle, brauche daher einen Adapter, der mit rund 30 Euro zu Buche schlägt. Die Akkus seien zwar leistungsstärker, aufgrund der ausgebauten Funktionen des Smartphones jedoch auch wieder schnell leer.

Nicht ohne Tücken ist auch der Datenturbo LTE. Dazu Michael Spehr und Marco Dettweiler von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nüchtern: "Den meisten Mobilsurfern wäre ein kontinuierlich hohes Durchschnittstempo lieber als der Spitzenwert auf dem Papier. Für die LTE-Nutzung ist in der Regel ein zusätzlicher Datenvertrag erforderlich."

Für Verärgerung bei einigen Usern sorgten die Kratzspuren und Abwetzungen, die manche neuen Geräte aufwiesen. Adrian Kingsley-Hughes vom Magazin Forbes, der in seinem Artikel darauf eingeht, lässt seinem Ärger freien Lauf: "Bei einem Gerät, das soviel kostet, wie dieses Smartphone, ist das nicht hinnehmbar."

Denn ohne Vertrag beläuft sich der Preis eines Modells (mit dem kleinsten Arbeitsspeicher) auf rund 680 Euro.

Auch Jefferson Graham von USA Today hat mit dem iPhone 5 so seine Erfahrungen gemacht und mokiert sich - im Tenor mit anderen Benützern - über "Flyover", das auf den neuen iPhone-Geräten "Google Maps" ersetzen soll, jedoch noch fehlerhafte Angaben in Bezug auf Orte und Richtungen macht.

Nur einige wenige Punkte, die Apple laut eigenen Angaben so rasch als möglich ausmerzen will.

Und auch sollte, geht es nach Roland Lindner von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Apples Einfluss schwinden sieht: "Samsung hat Apple als Spitzenreiter im Markt für Smartphones abgelöst, auf der Softwareseite dominiert Google mit seinem Betriebssystem Android."

Dessen ungeachtet jedoch beweist Apple, dass es immer noch versteht, Menschen mit ihren Produkten zu faszinieren.

 

Gelungen, aber keine Revolution

Auch, wenn das iPhone 5 besser als sein Vorgänger ist und gegenüber der Konkurrenz aufgeholt hat, gehen einigen Apple-Fans jene innovativen Raffinessen, wie sie frühere Modelle aufwiesen, ab. Insofern ist der Trommelwirbel um das neueste Produkt aus dem Hause Apple für Autoren wie Georg Pichler von Der Standard schwer nachvollziehbar. Sein enttäuschtes Urteil: "Die Revolution ist ausgeblieben."

Ute Rossbacher

 

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