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Zuzug plus wachsender Platzbedarf: Wiener Wohnbau vor einem Hoch?

30.05.2016 - 13:18
Der Markt für Wohnraum ist immer noch nicht gesättigt. Wien antwortet mit Wohnbau-Initiativen: etwa mit Aspanggründe-Eurogate, der Seestadt Aspern und dem "Viertel Zwei".

Die bekannte Mercer-Studie vergleicht die Lebensqualität der wichtigsten Großstädte der Welt; 2016 stand Wien zum siebten Mal an erster Stelle. Ausländische Investoren fasziniert an Österreichs Hauptstadt die Melange aus moderat steigenden Immobilienpreisen und einer generell dynamischen Stadtentwicklung.

Obwohl die Preise für Wiener Wohnimmobilien von 2009 bis 2015 durchschnittlich um 36 Prozent gestiegen sind, sind die Objekte im europäischen Vergleich noch immer günstig bewertet! In der Donaumetropole lassen sich jährliche Renditen zwischen drei bis fünf Prozent realisieren.

 

Wirtschaftsmotor Wohnbau

 Gegenwärtig wächst die Wiener Bevölkerung um rund 20.000 bis 25.000 Einwohner jährlich. Aufgrund des wachsenden Zuzugs – zwischen 1992 und 2012 wuchs die Wiener Bevölkerung um 12,8 Prozent – müssen immer mehr Wohnungen gebaut werden. Derzeit leben in Wien 1,8 Millionen Menschen, im Jahr 2029 soll die 2-Millionen-Marke überschritten werden. Dazu kommen wachsende Ansprüche bei Immobilien. In den 60er-Jahren hatte eine durchschnittliche Wohnung noch 48,30 Quadratmeter, heute sind es bereits 72,40.

 Positiv: In Wien ist der Wohnbau auch ein kräftiger Wirtschaftsmotor. Im vergangenen Jahr wurde etwa der Bau von 7.990 geförderten Wohnungen initiiert – bei einem Fördervolumen der Stadt von 303 Millionen Euro folgt daraus eine Wertschöpfung von rund 1,5 Milliarden Euro.

 

Wo Wien wächst

 Im größten innerstädtischen Stadtentwicklungsgebiet Aspanggründe-Eurogate entsteht – bis voraussichtlich 2019 – auf sieben Bauplätzen die größte Passivhaussiedlung Europas. Geplant sind rund 2.000 Wohnungen, auch sollen hier rund 8.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Am Areal wird es ein Büro- sowie ein Einkaufszentrum geben. (Mit dem "Eurogate Forum" wurde übrigens im Vorfeld schon eine eigene Online-Plattform für die Bewohner des Eurogate kreiert.)

Am Wiener Prater sollen zwischen der Messe Wien und dem Ernst-Happel-Stadion mit dem "Viertel Zwei" (freifinanziertes Eigentum und Anlegerwohnungen) und dem "Studio Zwei" (freifinanziertes Eigentum) insgesamt ca. 1.000 Wohnungen sowie 300 Studentenwohnungen gebaut werden. Vorgesehen sind Schulen, Kindergärten und universitätsnahe Nutzungen sowie belebte Erdgeschosszonen. Im "Viertel Zwei" ist der Wohn- und Arbeitsraum für 4.000 bis 5.000 Personen konzipiert. Auch im Bereich der Büroimmobilien wird sich künftig am Prater vieles ändern: Im Herbst 2017 soll das Projekt "Denk Drei" fertiggestellt werden – ein Büroimmobilienkomplex mit 21.000 Quadratmetern Bürofläche.

Und die Seestadt Aspern basiert auf dem Konzept "dichte Bebauungen in großzügigem Freiraum". Neben dem geförderten Mietwohnbau gibt es dort auch fünf Baugruppen, freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen sowie Studentenwohnungen bzw. -heime. In der nächsten Bauphase wird es mehr freifinanzierte Wohnungen geben.

 

Wo der "Speckgürtel" wächst

 Wenn alle Richtung Stadt ziehen, aber nicht alle Platz finden oder die Preise nicht zahlen wollen, wächst auch wieder die Vorstadtgegend. Vor allem im Eigentumsbereich lässt sich eine erhöhte Nachfrage wahrnehmen. So stieg 2015 die Anzahl an gekauften Einfamilienhäusern in Österreich um etwa 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Durch die starke Nachfrage wachsen auch die Preise: Vergangenes Jahr überschritt der Einfamilienhaus-Durchschnittspreis zum ersten Mal 200.000 Euro.

Also: Ja, auch der Speckgürtel boomt. In Hollabrunn bei Wien kletterte der Preis um 14,5 Prozent nach oben, in Mödling und Bruck an der Leitha um etwa 13 Prozent. Von der Urbanisierung profitiert somit auch das Umland der Städte.

 

Mercer Studie 2016

Das Eurogate-Forum

Messe Wien

Viertel Zwei

Studio Zwei

Denk Drei

Seestadt Aspern

ag/red

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