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Apple möchte den Haushalt steuern

28.05.2014 - 11:45
Licht und Heizung sollen wie viele andere Haushaltsgeräte schon bald von mobilen Endgeräten gesteuert werden. Apple will die Haushalte digitalisieren und sieht darin viel Potential.
Apple setzt voll auf Smart-Home© APA (dpa)Apple setzt voll auf Smart-Home

Medienberichten zufolge will Apple groß in den Bereich „Smart Home“ investieren. Demnach sollen Apples mobile Endgeräte zukünftig zur zentralen Steuereinheit für den Haushalt werden. So soll sich nicht nur das Garagentor via iPhone öffnen lassen sondern auch die Heizung per Tastendruck reguliert werden können, der Sonnenschutz gesteuert werden können, die Alarmanlage aktiviert werden können oder die Beleuchtung des Haus ein- und ausgeschalten werden können. Die Apple-Produkte iPhone und iPad sollen so zu digitalen Fernbedienungen für den Haushalt und damit noch unverzichtbarer werden.

Apple möchte seine Pläne für eine „Smart-Home“-Plattform laut Berichten der „Financial Times“ bei der Entwicklerkonferenz WWDC vorstellen, die ab 2. Juni in San Francisco stattfinden wird. Offizielle Angaben dazu seitens Apple gibt es bis dato nicht. Zu erwarten ist aber, dass Apple einen strikten Datenschutz vorsehen und entsprechend vermarkten wird, um sich von Mitbewerbern wie Google klar zu differenzieren. Denn Apple betont in letzter Zeit immer häufiger seine Positionierung als Technologiekonzern, der sein Geld im Gegensatz zur Konkurrenten nicht mit dem Sammeln und Verwerten von Nutzerdaten verdiene. Auch Google setzt sei einigen Monaten verstärkt auf den  Bereich „Smart-Home“ und hat bereits Zukäufe um 3,2 Milliarden Dollar getätigt – beispielsweise wurde „Nest“ übernommen, ein Hersteller digitaler Thermostate und Rauchmelder.

Da auch Samsung, LG  und Microsoft in die Digitalisierung der Haushalte massiv investieren, wird es interessant zu beobachten sein, ob die Hersteller auch eigene Hardware (Rauchmeldern, Lichtschalter, etc.) verkaufen wollen oder ob sie offenen Schnittstellen für ihre mobilen Apps strategisch forcieren werden. Denn wenn, wie vom Marktforschungsinstitut Gartner vorhergesagt, bis zum Jahr 2020 bereits rund 26 Milliarden Geräte mit dem Internet vernetzt sein sollen, dann wird sich  „Smart-Home“ nur durchsetzen, wenn damit möglichst viele Endgeräte über Herstellergrenzen hinaus gesteuert werden können. Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass Konzerne wie Microsoft in der Vergangenheit bevorzugt den proprietären Weg gegangen sind und standardisierte Schnittstellen nur sehr widerwillig unterstützt haben, um ihre Kunden exklusiv mit eigener Hardware und Software an sich zu binden.

Da eine Umrüstung der Heizungsregelung, der Alarmanlage oder gar aller Lichtschalter und anderer Haushaltsgeräte aber für jeden Haushalt sehr teuer käme, wird die Nutzung von „Smart-Home“ wohl eher schrittweise stattfinden. Von Vorteil für Apple, Google & Co ist dabei, dass die Lebensdauer von Haushaltsgeräten auf mittlerweile unter 10 Jahre gesunken ist und entsprechend laufende Erneuerungen von Haushaltsgeräten vorgenommen werden müssen. Deshalb könnte die „Smart-Home“-Revolution schon in den kommenden Jahren als nächste große Technologie-Welle in unser Leben einziehen.

(relevant Redaktion)

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