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Wien Energie mit hunderten Millionen Verlust in 2013

15.04.2014 - 17:45
Wien Energie erzielte 2013 einen Umsatz von 1,994 Milliarden Euro, erwirtschaftete aber einen Konzernverlust von 268,3 Millionen Euro.
Wien Energie schreibt tiefrote Zahlen© Wien Energie/Klaus VyhnalekWien Energie schreibt tiefrote Zahlen

Wie könnte es auch anders sein. Schuld am tiefroten Ergebnis der Wien Energie sind natürlich andere. Verantwortlich für den im Jahr 2013 erzielten Konzernverlust von 268,3 Millionen Euro sei primär die unerfreuliche Situation am europäischen Energiemarkt, lies Wien Energie ausrichten. Oder einfacher formuliert: Wien Energie kann derzeit nur zu relativ geringen Strom-Großhandelspreisen am europäischen Markt verkaufen, muss aber gleichzeitig hohe Gaspreise im Einkauf  für die Stromerzeugung zahlen. Abwertungen bei Gaskraftwerken hätten zusätzlich wesentlich zum tiefroten Ergebnis beigetragen. Der Umsatz belief sich auf 1,944 Milliarden Euro, wovon rund eine Milliarde auf Stromerlöse, rund 300 Millionen auf Gas und 583 Millionen Euro auf Wärmeerlöse entfielen.

Winter zu mild für Wien Energie

Laut Berechnungen von Wien Energie, erspart sich jeder Wiener rund 102 Euro im Vergleich zum Winter des Vorjahres an Heizsaison wegen des warmen Winters. Um rund 15 Prozent wird  der Verbrauch von Heizungen in diesen Winter geringer ausfallen, rechnet Geschäftsführer Robert Grüneis gegenüber dem ORF vor.

Aber es wurde nicht nur weniger geheizt in Wien, auch die Stromerzeugung der Wien Energie sank um 17 Prozent auf 3.974 Gigawattstunden (GWh). Der Anteil an erneuerbaren Energien wurde von  18,5 auf 25 Prozent gesteigert. Trotz deutlich geringerer Strom-Eigenproduktion, verringerte sich der Stromabsatz aber nur um ein Prozent auf rund 9.530 GWh. Fernwärme wurde von Wien Energie um acht Prozent mehr und zwar rund 5.600 GWh produziert – hier liegt der Anteil an erneuerbarer Energien mittlerweile ebenfalls bei rund 18 Prozent.

Wie auch alle anderen Stromerzeuger in Österreich, kritisiert auch Wien Energie die unfairen Wettbewerbsbedingungen – speziell im Vergleich zu Deutschland. In Deutschland sei die Förderung für alternative Energieproduktion viel höher. Auch in Österreich sei ein Energieeffizienzgesetz geplant gewesen, aber noch nicht umgesetzt. Überdies müssten sich Betreiber von Gaskraftwerken in Österreich auch an den Kosten des Stromnetzes beteiligen, in Deutschland hingegen nicht.

Zusätzlich geschadet hat Wien Energie die Energiekostenstopp-Aktion des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Obwohl sowohl der VKI als auch Wien Energie der SPÖ personell nahestehen, hat der VKI mit seiner Energiekostenstopp-Aktion Wien Energie bis zu 13.000 Kunden gekostet und damit sehr geschadet. Insgesamt haben 80.000 Energiekunden österreichweit auf Basis dieser Aktion ihren Anbieter gewechselt und damit für viel Bewegung und Unruhe unter den ehemaligen regionalen Monopolisten und Großteils noch immer im Besitz von Bund oder Ländern befindlichen Versorgern gesorgt.

 (relevant Redaktion)

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