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Holz und Glas: Evergreens wie Trendsetter in der Architektur

23.12.2013 - 13:05
Planer wie Bauherren lieben Holz und Glas. Das hängt mit der Flexibilität der beiden Materialien zusammen, die fast alles mitmachen und dabei gleichzeitig zeitlos und modern bleiben.

"Ich glaube, dass ein schönes Stück Glas so viel wie möglich von dem Atem enthalten sollte, der es entstehen ließ", sagte der französische Glasdesigner Maurice Marinot. Das lässt sich auch auf Häuser umlegen: Wo mit viel Durchblick errichtet wird, mangelt es nicht an Luftigkeit. So ist es kein Wunder, dass trendige Architektur immer mehr auf Glas als Baustoff setzt.

Neben den klassischen Vorteilen - Material- und Witterungsbeständigkeit, Farb- und Lichtechtheit, Kratzfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit - gesellen sich dank moderner Fertigungstechniken: Unzählige Farbvarianten, eine Vielzahl von Strukturen sowie Glas-Sorten mit Antifingerprint- oder wasserabweisenden Beschichtungen. Dies erfreut nicht nur kreative Architekten, sondern auch jene, die im Alltag für die Sauberkeit verantwortlich sind.

"Dieser Trend und Begeisterung für Glaselemente zeigt sich in Wien inzwischen ganz deutlich. Im Rahmen einiger Projekte werden auf Dächern von Alt- und Neubauten neue Wohnungen errichtet. Hier ist der Einsatz von großen Fensterflächen geradezu eine Pflichtübung. Auch Bürogebäude, wie die DC Towers oder Rivergate in Wien, werden modern mit Glas geplant", weiß die Expertin der Bank Austria Immobilien, Claudia Pichler. In solchen exponierten Lagen gibt's zum optimalen Licht in den Wohn- und Arbeitsräumen als Draufgabe den atemberaubenden Blick über die Stadt.

 

Auf Holz bauen

Ebenfalls fixer Bestandteil jeder Trendanalyse in Sachen Bauen: Holz. Dass ein Haus aus diesem Material schon lange kein rustikales Blockhaus mehr sein muss, beweisen zahlreiche Architekten, vor allem im äußersten Westen Österreichs. Dort hat das Bauen mit Holz Tradition und wird auch immer wieder auf den Prüfstand gestellt, gedreht und gewendet und schließlich neu erfunden.

Ob man aus einem Einfamilienhaus ein modernes Holzgebäude mit drei Wohneinheiten zaubert (Ort: Hard; Architekten: M. Brunn, G. Zweier) und dafür für den Österreichischen Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit nominiert wird oder mitten im konservativ geprägten Altach am islamischen Friedhof eine Verabschiedungshalle aus Holz baut wie Bernardo Bader – diese Beispiele zeigen die Vielseitigkeit des Materials, dessen Grenzen noch lange nicht erreicht zu sein scheinen.

 

Klein und mein

Beiden Materialien gemeinsam: sie helfen der Konzentration auf das Wesentliche. Und das ist ebenfalls ein Trend: "Minimal-Architektur". Möglichst reduziert gestaltete Behausung bringt dem Bewohner bereits auf kleinstem Raum ein ganz persönliches Wohngefühl.
Wer die Reduktion auf die Wahrnehmung des "Im Hier und Jetzt Sein" auch ins Freie tragen möchte, kann das mit einem Geschenk für Kinder kombinieren. Dazu ein Buchtipp: "Traumhafte Baumhäuser" von Alain Laurens, Daniel Dufour und Ghislain André.

 

Architektonische Gärten

Ein Trend für Naturliebhaber ohne eigenen Garten: Lebende Wände oder vertikale Gärten (Beispiel: Florawall) im Privaten wie auch an öffentlichen Gebäuden boomen, aus dem Kräutertopf auf dem Fensterbrett werden so genannte "Rooftop Gardens" oder Gemeinschaftsgärten in unbebauten Lücken einer Stadt. Bereits letztes Jahr sah man in den USA diese Entwicklung immer stärker; mit einiger Zeitverzögerung dürfte sie nun auch bei uns eintreffen. Hier kommen zwar nicht die Hochbau-Architekten zum Zug; die Landschaftsarchitekten dafür umso mehr. Hochbeete, mobile Kübel- und Topfbepflanzung, die das ganze Jahr über ein lebendiges Erscheinungsbild vermittelt, Zen-Gärten, die Ruhe und Harmonie ausstrahlen, kleine Obstplantagen oder Nutzpflanzenbeete können auf einer Dachterrasse mit der Hilfe eines Fachmannes entstehen. Auch hier kommen die Trendmaterialien Glas und Holz zum Einsatz. Nur sie schaffen es, gleichzeitig Evergreens und Trendsetter gleichermaßen zu sein.

ag/red

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