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Ebola-Kranker war quer durch New York in U-Bahn unterwegs

24.10.2014 - 10:51
Ein 33-jähriger Arzt wurde in New York positiv auf Ebola getestet. Zuvor war er bei „Ärzte ohne Grenzen" in Guinea tätig. Seine Rückreise führte in auch über Brüssel.
Ebola in New York angekommen© APA (epa)Ebola in New York angekommen

Vor zwei Wochen hatten die USA ihren ersten Todesfall durch Ebola zu beklagen. Die in fast 50 Prozent aller Fälle tödlich verlaufende Fieberkrankheit hat gestern nun auch New York erreicht. Wie am Donnerstag von den US-Gesundheitsbehörden bestätigt wurde, gilt der vor zehn Tagen aus dem westafrikanischen Guinea zurückgekehrte Arzt Dr. S. Craig als erster mit dem Virus infizierter New Yorker.

Der 33-jährige Arzt war zuvor  für „Ärzte ohne Grenzen“ in Guinea im Einsatz gegen die Ebola-Epidemie. Laut den New Yorker Behörden wurde er isoliert und befindet sich derzeit auf einer Quarantänestation des Bellevue Hospital Centers. Das Krankenhaus in der First Avenue ist auf Ebola-Patienten vorbereitet und hatte bereits im Vorfeld eine separate Isolierstation für potentielle Ebola-Patienten eingerichtet.

Am Donnerstagvormittag erkannte Dr. Craig die typischen Symptome von Ebola – hohes Fieber, starke Übelkeit und Durchfall. Er informierte sofort seinen Arbeitgeber „Ärzte ohne Grenzen“ und dieser alarmierte umgehend die Gesundheitsbehörden. Nur zwei Stunden später traf ein Spezialteam mit Schutzanzügen in der Wohnung des Patienten in Harlem ein und ließ ihn sofort in die Quarantänestation des Bellevue Hospital Centers bringen. Das das gesamte Wohngebäude des Patienten wurde sofort gesperrt und auch die Freundin des infizierten Arztes in Quarantäne genommen, ohne dass bei ihr Anzeichen der Krankheit erkennbar wären.

„Wir haben sofort ein Team zusammeng stellt, das alle potenziell bedrohten Personen ausfindig machen soll", informierte das Bellevue-Krankenhauses und warnte vor Panik, da der Ebola-Virus bekanntlich nicht so einfach wie Grippe oder andere Viren über die Luft, sondern ausschließlich über Körperflüssigkeiten wie Schweiß, Urin oder Blut übertragen werden kann. Und auch New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio versuchte zu beruhigen: „Wir haben ein starkes Team und haben uns darauf vorbereitet. Wir gehen davon aus, dass er nur mit sehr wenigen Menschen Kontakt hatte."

Bowling in Brooklyn am Tag davor

Laut einem Bericht der „New York Times" war der Patient am Tag davor noch mit der U-Bahn von Manhattan nach Brooklyn gefahren, um dort Bowling zu spielen.

Zuvor war Dr. Craig am 18. September nach Westafrika gereist und soll am 14. Oktober wieder zurück nach New York zurückgeflogen sein, wo er am JFK Airport angekommen ist. Bei seiner Rückreise übernachtete er bei einem Zwischenstopp in einem Hotel in der belgischen Hauptstadt Brüssel.

(relevant Redaktion)

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