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Kleine Kinder in Österreich: Unfälle einfach vermeiden

23.09.2014 - 18:15
Jede Menge Kinder, jede Menge Unfälle. Besonders zuhause lauern zahlreiche Gefahren für die Kleinsten. Dabei können Eltern ganz leicht für mehr Sicherheit sorgen.
© JJ's Beautiful Mess free creative commons by Pink Sherbet Photography

Kleine Verletzungen passieren genauso schnell wie sie verheilen. Das gehört zum Lernprozess und kein Arzt muss diese Wehwehchen je zu Gesicht bekommen. Anders sieht es bei schweren Unfällen aus, bei denen bleibende Schäden oder schlimmeres eintreten - oft als Folge fehlender Schutzmaßnahmen. In Österreich sind 2013 genau 79.330 Kinder geboren worden, die meisten im Juli. Leider ist es statistisch sehr wahrscheinlich, dass ein Großteil der täglich 217 Neugeborenen später einen schweren Unfall zu Hause erleiden wird. Die Tatsache, dass alle drei Minuten in Österreich ein Kind verunglückt, ist alarmierend. Inmitten der vielen Geburten und gesunden Kindern, kam es letztes Jahr 165.000-mal zu Unfällen. Daraus resultierende Todesfälle alle 1,5 Wochen machten Unfallgeschehnisse für kleine Kinder zur Todesursache Nr. 1, so das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Die meisten Unglücke ereignen sich aber nicht im Straßenverkehr. Dank eines steigenden Sicherheitsbewusstseins und des gut dokumentierten Wissens um die Sicherheit des Nachwuchses im eigenen Auto bleibt die Zahl der im Straßenverkehr verunglückter Kinder mit 2.941 konstant gering und machen bei den unter 5-Jährigen nur 2% aus. Das aber diese Informationen mit dazu beitragen können, mindestens 60 % der Verletzungen bei Unfällen durch präventive Maßnahmen zu vermeiden, zeigt wieviel Potenzial in diesem Bereich noch brach liegt, unsere Kinder mehr zu schützen.

Denn mit 85% Anteil an Unfällen mit noch nicht unterrichtspflichtigen Kindern lauern die meisten Gefahren im eigenen Heim. Küchenmöbel, Treppen, Kanten und elektrische Kabel sind die häufigste Stolperfalle. In Folge von Stürzen sind bei fast 40% der Kinder Knochenbrüche zu beklagen, aber auch Prellungen (15%) und offene Wunden (13%), die sich entzünden können, kommen oft vor. Säuglinge und ganz kleine Kinder sind am meisten davon betroffen. Auch hier wären durch vorbeugende Maßnahmen über die Hälfe aller Unglücksfälle vermeidbar. So dürften beim Stillen keine heißen Getränke konsumiert werden, Haustiere sind immer entsprechend zu sichern und es dürfen sich niemals beide Hände auf einmal vom Kind entfernen. Kleinteile vermeiden gehört ebenso zum Pflichtprogramm, wie die Sicherung von Steckdosen, Putzmitteln und anderen gefährlichen Stoffen.

Während es im Säuglingsalter also vor allem auf die einfachen Dinge ankommt, wird es komplizierter und aufwendiger, wenn der Sprössling in das Alter kommt, wo er laufen lernt. Bevor es soweit ist, sollte sich ein umfassendes Set an Sicherheitsutensilien im Fachgeschäft oder im vielfältig und mit allen notwendigen Produkten ausgestatteten Onlinegeschäft für Kleinkindbedarf zugelegt werden. Wichtigste Produkte sind neben Steckdosenverschlüssen und Eckenschutz auch Treppen- und Laufgitter, sowie Schrank- und Schubladensicherungen. Oft sind es wie bei diesen Gegenständen gerade die Kleinigkeiten, die einfach zu installieren sind und größere Verletzungen wirksam verhindern.

(relevant Redaktion)

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