Fast Schlusslicht ist Österreich in einem OECD-Vergleich über das Kinderbetreuungs-Personal. In der Gruppe der bis zu Dreijährigen kommen durchschnittlich 8,7 Kinder auf eine Betreuungsperson. Damit rangiert Österreich unter 20 Ländern auf Platz 19, dahinter liegt nur Portugal. Für die Arbeiterkammer war das am Donnerstag Anlass, auf den "dringend benötigten Ausbau der Kinderbetreuung" zu pochen.
Das von der AK zitierte OECD-Datenmaterial stammt allerdings aus dem Jahr 2009 - und seither hat sich bei der Kinderbetreuung in Österreich einiges getan. Etwa mit der Förderung des Bundes für den Ausbau der Kindergartenplätze. Die Zahl der Kinderbetreuungsplätze in Österreich ist damit zwischen 2008 und 2011 um fast 31.000 angewachsen, verwies das Familienministerium am Donnerstag auf die neueste Statistik.
Bei den Daten vom April 2009 sah es für Österreich allerdings schlecht aus: Die Niederlande, Dänemark, Finnland, Schweden oder Frankreich schnitten mit einer Betreuungsperson für fünf bis 6,5 Kinder deutlich besser ab. Spitzenreiter war Korea mit vier Kindern pro Betreuungsperson, gefolgt von Japan und Irland mit 4,5 Kindern.
Die AK fordert nicht nur den Ausbau der Kinderbetreuung, sondern auch eine Qualitätsverbesserung. Notwendig sei mehr pädagogisches Personal, um eine "Kinderbildung mit guter Förderung der Kinder" zu bieten.
Die AK verweist auch auf "massive Unterschiede" zwischen den Ländern. So sei der Betreuungsschlüssel in den Kinderkrippen (im Schnitt sieben Kinder pro Betreuungsperson) in Tirol (8,7) und Niederösterreich (8,5) am schlechtesten, in Salzburg (4,6) und Steiermark (5,3) am besten. In Kindergärten kämen in Tirol auf eine qualifizierte Betreuung 15,8 Kinder, in Vorarlberg 9,3 Kinder.
(APA)