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Schön und gut: Nachhaltigkeit in der Textilindustrie

24.01.2014 - 11:21

Das österreichische Lebensministerium erhob 2013 in einer Online-Umfrage, dass der Begriff Nachhaltigkeit vor allem im Bereich Lebensmittel inzwischen für viele eine wichtige Rolle spielt. Bei Mode legten die Befragten darauf zwar insgesamt weniger Wert, zeigten jedoch ein starkes Bewusstsein dafür, etwa Produkte aus Kinderarbeit zu vermeiden. Im Grundgedanken sollte die Idee der Nachhaltigkeit in der Textilindustrie auf folgenden Ebenen umgesetzt werden: Für die Umwelt, für den Menschen - auf Seiten der Produzenten und auf der Seite der Konsumenten.

Lösungen versprechen Ansätze zur ressourcenschonenden Produktion, zur Einschränkung der Verwendung giftiger Chemikalien, zu ethisch-sozialen Arbeitskonzepten und zu wirtschaftlichen Vernunftsinitiativen.

 

Thema Baumwolle

Die Initiativen für nachhaltige Baumwolle treten gemeinsam dafür auf, dass der begehrte Rohstoff nach ökologisch und ethisch vertretbaren Werten angebaut, verarbeitet und verkauft wird. Eine davon ist die Initiative "Cotton Made in Africa" der Aidby Trade Foundation, gegründet von Dr. Michael Otto, der auch im Aufsichtsrat der Otto Group sitzt. Mehr als 10 Prozent der über das Projekt nachhaltig angebauten Baumwolle fließen daher auch in die Eco Linie des Ottoversands.

Das  Ziel der Initiative besteht darin, Kleinbauern in Afrika durch fairen Handel eine echte Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Diese soll nicht nur Einzelnen zu Gute kommen, sondern gesunde Gemeinschaften aufbauen, in denen die Lebensbedingungen aller verbessert werden.

Dazu berücksichtigt das Konzept zwei Seiten: In Schulungen werden Baumwollproduzenten mit Methoden einer nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Baumwollfelder vertraut gemacht, während die Konsumenten eine "Allianz der Nachfrage" bilden, die den Absatz nachhaltig angebauter Baumwolle auf dem Weltmarkt sichern soll. Textilverarbeiter, die diese Baumwolle beziehen, führen eine Lizenzgebühr an die Initiative ab, die zurück an die Kleinbauern geht. Die Gelder sollen den Ausbau einer gemeinnützigen Infrastruktur vor Ort unterstützen, um beispielsweise die Grundbildung der Bevölkerung zu ermöglichen.

 

Fairness in der Preisgestaltung

Eine weitere Initiative, die sich vor allem auf den sozialen Aspekt konzentriert, ist der Verein "TransFair". Sein Siegel steht für eine faire Wirtschaft. Diese zeichnet sich durch ethische Grundsätze aus. So gibt es einen festen Mindestpreis, den Abnehmer für die Baumwolle zahlen müssen. Eine Fairtrade-Prämie fließt zurück an die Kleinbauern, die damit Projekte für das Gemeinwohl finanzieren müssen. Das Verbot von Zwangsarbeit und Kinderarbeit als auch die nur eingeschränkte Verwendung von Pestiziden gehören schließlich ebenso dazu.

In Österreich ist das Fairtrade-Siegel bekannt, denn inzwischen sind mehr als 800 Produkte damit auf dem Markt. Die Landesvertretung bietet Konsumenten auf ihren Seiten eine Datenbank zur gezielten Suche nach fair gehandelten Produkten an.

 

Bewusstsein beim Konsumenten

Die Initiative "Future for Cotton" widmet sich des Sensilbilisierung auf Seiten der Konsumenten für das Thema der gesunden Baumwolle. Bildungsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit sind für verschiedene Alters- und Zielgruppen in der Bevölkerung konzipiert. Spezielle Beratungen und Schulungen richten sich an Unternehmen der Textilbranche, die nachhaltig erzeugte Baumwolle effizient an den Endverbraucher kommunizieren sollen, um letztendlich wirtschaftlich erfolgreich arbeiten zu können.

Von staatlicher Seite aus bietet Lebensministerium Verbrauchern in Österreich mit seiner Initiative "Bewusst kaufen" seit einigen Jahren ein stetig wachsendes Netzwerk an einheimischen Betrieben und Organisationen, die den Vertrieb nachhaltiger Baumwolle fördern.

ag/red

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