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Burtheater-Direktor Hartmann von Ostermayer entlassen

11.03.2014 - 15:29
Burgtheater-Direktor Matthias Hartmann legte vorübergehend sein Amt zurück, doch heute folgte die Entlassung von Kulturminister Ostermayer.
Hartmann wollte nur "vorübergehend" zurücktreten© APA (Pfarrh,ofer)Hartmann wollte nur "vorübergehend" zurücktreten

Paukenschlag im Burgtheater-Skandal am Montagnachmittag.  Wie Hartmann berichtet, habe er am Montag das Ensemble des Burgtheaters persönlich darüber informiert, dass er seine Funktion als Geschäftsführer bis zur Klärung aller Sachverhalte ruhen lassen werde. Vorab hatte Hartmann bereits Kulturstaatssekretär Josef Ostermayer und Bundestheaterholdingvorstand Georg Springer schriftlich über diesen Schritt informiert.

„Die aktuelle Diskussion über das Burgtheater, die in einem aufgeheizten Klima, belastet von Halbwahrheiten, sogar Lügen und Intrigen, sowie gefälschten Belegen, stattfindet, macht eine Versachlichung der Diskussion über Buchungsvorgänge im Burgtheater unmöglich", teilte Hartmann in einer Presseaussendung mit. Er zeigte sich „tief betroffen von den öffentlichen Anfeindungen und Kampagnen".  Hartmann zeigte sich aber zuversichtlich, „dass es in den nächsten Wochen in einem versachlichten Klima gelingen wird, der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen".

Wenige Stunden später reagierte Kulturminister Josef Ostermayer. Wegen der Finanzaffäre entlässt er Hartmann, der diesen Schritt in einer Aussendung bereits bestätigt hat: „Man möchte meinen, dass sich der künstlerische Geschäftsführer auf die kaufmännische Direktion, die Kontrollfunktion der Holding und die Wirtschaftsprüfer verlassen könnte. Da wurde ich offensichtlich völlig im Stich gelassen und muss dafür jetzt büßen.". Hartmann betonte, die Entlassung nicht zu akzeptieren und dagegen eine Klage einzubringen. Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) sah auf Basis zweier Rechtsgutachten allerdings eine „erhebliche Verletzungen der Sorgfaltspflicht eines Geschäftsführers" gegeben und begründete damit die Entlassung in einer Pressekonferenz, der auch die Aufsichtsräte des Burgtheaters zugestimmt hätten.

Doch nicht nur die Entlassung Hartmanns war am Dienstag Thema. Auch der mächtigste Theatermanager des Landes, Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Georg Springer zog persönliche Konsequenzen. Springer zieht sich aus dem Aufsichtsrat des Burgtheaters zurück, denkt aber offenbar nicht daran, weitere Konsequenzen zu ziehen.

(relevant Redaktion)

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