Quelle: ZAMG

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Putzportale erleben Investoren-Boom

26.03.2015 - 09:56
Die Vermittlung von „Putzfrauen“ ist nicht nur ein lukratives Geschäft für zahlreiche Startups, auch Investoren glauben an das Geschäftsmodell und investieren viel Geld.
Putzportale machen gute Geschäfte© APA (dpa/gms/Oliver Berg)Putzportale machen gute Geschäfte

Was in den USA bereits seit längerem ein Erfolg ist, funktioniert mittlerweile auch in Eruopa. Immer mehr Startups buhlen um Kunden, die auf der Suche nach Reinigungskräften sind. Vergleichbar der Einfachheit der Bestellung einer Pizza, soll auch die Reinigung der Wohung über das Internet vereinbart werden können.

Entsprechende Portale, die „Putzfrauen“ vermitteln, gibt es mittlerweile zahlreiche – wie beispielsweise Helpling, Happy Maids, Homejoy, Clean Agents, Putzfee oder Book a Tiger. Die meisten davon haben längst auch nach Österreich expandiert und bieten auch in der Alpenrepublik ihre Dienste an.

So bekommt man in Österreich ab 13,90 Euro eine Reinigungskraft frei Haus. Etwas mehr als zwei Euro davon kassieren die Plattformen im Schnitt als Vermittlungsprovision, der Rest geht direkt an die selbständig mit Gewerbeschein arbeitenden Reinigungskräfte. Angestellt sind die Putzfrauen nur selten sondern sie sondern arbeiten meist auf Basis vergleichbarer Verträge wie Pflegpersonal in Österreich.

Portale mit geringen Selbstkosten

Da die Vermittlungsportale selbst neben dem Betrieb einer Website kaum Kosten zu tragen haben, gefällt das Geschäftsmodell auch Investoren. So konnte etwa Helpling von Rocket Internet, aus dessen Hause auch Zalando kommt, bereits im Vorjahr 13,5 Millionen Euro einsammeln. In einer zweiten Investorenrunde holten sich die Samwer-Brüder vor kurzem zusätzliche 43 Millionen Euro für eine weitere Expansion. Google Ventures ist seinerseits beim US-amerikanischen Pionier der Branche und Marktführter Homejoy im Dezember eingestiegen.

Kritik wegen angeblicher Scheinselbstständigkeit und einer Unterwanderung der Kollektivverträge begegnet Helpling-Mitgründer Benedikt Franke gegenüber der „Frankfurter Allgemeine“ gelassen: „Der Reinigungsmarkt besteht immer noch zu 90 Prozent aus Schwarzarbeit. Diesen kaputten und intransparenten Markt legalisieren und professionalisieren wir.“

(relevant Redaktion)

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