Zur Emission der der Aktie des Online-Modehändlers Zalando, hatte man sich etwas einfallen lassen. Das sonst eher graue Parkett der Frankfurter Börse wurde am Mittwoch in einen Laufsteg verwandelt. Zwischen den Händlern liefen Modells herum und wurden durch zehn Schaufensterpuppen unterstützt, die beim Eingang ein Spalier bildeten.
Zalando platzierte am Mittwoch 11,3 Prozent seiner Unternehmensanteile an der Frankfurter Börse und sollte deshalb rund 600 Millionen Euro aus dem IPO erzielen.
Zusätzlich planen die Zalando-Gründer, die drei Samwer-Brüder, auch einen Börsegang ihres Startup-Inkubator Rocket Internet.
Die Erwartungshaltung auf den als „IPO des Jahres“ in Frankfurt bezeichneten Start des Zalando-Listing war entsprechend riesengroß. „Bei einem Börsengang habe ich das zuletzt bei der Telekom erlebt“, sagte Robert Halver, Händler bei der Baader-Bank, gegenüber dem „Handelsblatt“.
Und auch der Börsenstart in den Handelstag gestaltet sich am Mittwoch nicht wie immer. Die Glocke, die den Handelsstart üblicherweise einleitet, kam diesmal in einem Zalando-Paket an und musste von den Vorständen des Mode-Händlers erst werbewirksam ausgepackt werden.
Doch bereits der erste Preis um 9.21 Uhr konnte die Erwartungshaltung vieler Online-Händler nicht erfüllen. Mit einem Kurs von 24,10 Euro lag er um zwölf Prozent und damit deutlich über dem Emissionspreis. Doch da vorbörslich Zalando-Aktie mit bis zu 30 Prozent über dem Ausgabepreis gehandelt worden waren, trübte sich die Stimmung am Frankfurter Parket rasch. Da die Umsätze der Aktie aber sehr hoch sind, gilt es die nächsten Stunden für eine seriösere Bewertung des IPOs noch abzuwarten.
(relevant Redaktion)