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Glücksspiel versteckt in Videospielen

22.11.2017 - 09:21
Das Videospiele mittlerweile einen immer wichtigeren Stellenwert im Leben der Menschen einnehmen ist nicht mehr zu leugnen.
© APA (pr/Sega)

Videospiele unterhalten und lehren uns sogar neue Dinge, da ist es doch interessant wie diese Spiele mittlerweile mit dem Glücksspiel verschmelzen. Aber beginnen wir ganz vorne. Bei Online Casinos wie Royal Vegas ist es klar das wir einen Online Glücksspielanbieter gefunden haben. Bei Spielen wie Asassins Creed oder Need for Speed ist es aber bei weitem nicht klar wie diese mit dem Glücksspiel in Verbindung stehen.

Aber beginnen wir von vorne. Videospiele sind eine tolle Sache, aber es ist  Fakt, dass der Basispreis für ein Videospiel seit gut und gerne 10 Jahren nicht mehr wirklich angestiegen ist. Die Kosten für die Produktion von Videospielen sind jedoch deutlich teurer geworden. Immer längere Entwicklungszeiten, mehr Recherche, aufwendigere Effekte und Grafiken, längere Geschichten, Online Modi die Server benötigen und vieles mehr sind in den letzten Jahren dazu gekommen. Die Kunden wollen immer mehr Inhalte und bekommen diese auch. Dabei steigen natürlich auch die Kosten für Videospiele enorm. Während ein Hersteller mit einem einzigen Spiel in den letzten zehn Jahren noch wirklich Geld machen konnte, ist es heute kaum noch möglich einen großen Gewinn zu erzielen.

Die Industrie hat sich angepasst. Oftmals werden Inhalte von Spielen als zusätzliche Pakete angeboten die zusätzlich gekauft werden können. Eine andere, sehr beliebte Methode sind Loot Boxen. Dieses System hingegen wird mittlerweile als Glücksspiel eingestuft. Es wird sogar darüber nachgedacht dieses System zu reglementieren und unter das Glücksspielgesetz zu stellen.

Loot Boxen können von Spielern gegen eine Premiumwährung gekauft werden. Diese Premiumwährung muss gegen echtes Geld gekauft werden. Die Loot Boxen werden dann mit echtem Geld bezahlt und enthalten Gegenstände die den Spieler weiterbringen können. Bei Rennspielen wie Need for Speed können das unter anderem Teile für das Auto sein, Farben als Lackierungen, Unterbodenbeleuchtungen und andere Teile die man sonst nicht bekommen würde. In Spielen die allerdings mit mehreren Spielern gespielt werden, vor allem diejenigen die gegeneinander gespielt werden, können diese Loot-Boxen-Systeme ein Problem darstellen, da man oftmals Vorteile kaufen kann.

Diese Loot-Boxen werden allerdings per Zufall bestückt  und damit ist ein entsprechender Glücksfaktor miteingebaut worden. Man könnte das Spielprinzip der Loot-Boxen durchaus als Glücksspiel bezeichnen. Bisher wehren sich die Anbieter noch mit der Ausrede, dass es sich ja nicht um große Einsätze sondern um sogenannte Mikrotransaktionen handeln würde. Ehrlicherweise muss man aber zugeben das Zahlungen zwischen 2,49,- Euro und 149,99,- nun wirklich nicht mehr als „Mikro“ zu beurteilen sind. An dieser Stelle wird sicherlich noch ein ganzes Stück an Arbeit notwendig sein um die Sache zu klären.

Teilweise gehen diese Premium Transaktionen nämlich so weit, dass Spieler das Geld ausgeben müssen um nicht unfair benachteiligt zu werden. Das bedeutet die Hersteller zwingen die Spieler praktisch dazu zusätzliches Geld auszugeben. Das ist etwas das Spieler bereits bei aktuellen Titeln wie Star Wars Battlefront 2 nicht mehr akzeptieren wollen. Die rechtliche Seite dieser Loot-Boxen Systeme ist sicherlich auch noch nicht abschließend geklärt. Wir werden sehen wie sich das entwickeln wird.

(relevant Redaktion)

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