Quelle: ZAMG

Meistgelesen / Hightech

Die Relevanz von Online Gaming am Markt

21.11.2017 - 08:23
Der Bereich der Videospiele ist schon lange kein Markt mehr den man industriell ignorieren könnte.
© APA (dpa/Maurizio Gambarini)

Das Spielergen tragen mittlerweile fast alle Menschen in ihrem Erbgut und es ist egal ob es sich nun um Handygames handelt, wie Angry Birds, Candy Crush Saga oder Online Glücksspielanbieter wie Euro Palace, Pokerstars oder Bewin, vielleicht aber auch klassische PC und Konsolenspiele wie Need for Speed, Asassins Creed oder Elder Scrolls Online, alle Spiele werden mittlerweile mit einer Online Komponente geliefert. In Fällen wie dem aktuellen Star Wars Battlefront 2 aus dem Hause EA können solche Konzepte auch mal nach hinten losgehen und die Fans gewisser Spielereihen verärgern.

Doch wie relevant sind diese Online Komponenten oder gar komplette Online Games für den Markt?

Mittlerweile kann man sagen das sich der Basispreis für ein Spiel seit gut und gerne zehn Jahren kaum verändert hat. Die aktuellen Top Titel sind schon immer um die 50-70 Euro bzw. 100-140 deutscher Mark angeboten worden. Auch wenn man das vielleicht anders in Erinnerung haben mag, wir haben das recherchiert, die Preise sind durchaus schon immer in diesem Bereich gewesen. Das ist natürlich ein Punkt den Spielehersteller gerne ändern würden.

Als Spielefan versteht man das natürlich nur ungern, aber Fakt ist das Produktionen die früher in einem Jahr maximal abgearbeitet worden sind, heute dank Techniken wie Motion Capturing und VR steigt der Produktionsaufwand natürlich gewaltig. Was früher in 6-8 Monaten erledigt war braucht heute 5 mal so viele Mitarbeiter und 5 mal soviel Zeit, aber den Fünffachen Preis kann man natürlich nicht für ein Spiel nehmen. Bei Preisen von 300 Euro oder mehr würde kein Mensch mehr ein Videospiel kaufen. Die Lösung: DLC, sogenannte Downloadcontents. Erweiterungen des Spieles die man gegen Aufpreis erwerben kann. So kann der Kunde selbst entscheiden ob er ein Spiel mag und mehr dafür ausgeben will.

Da diese Politik aber mittlerweile auch nicht mehr wirklich auf Gegenliebe stößt orientiert sich die Branche mittlerweile anders. Oftmals wurde den Herstellern vorgeworfen das Spiele nur halb ausgeliefert worden wären und man die andere Hälfte später als DLC´s kaufen muss. Mittlerweile sind die Hersteller dazu übergegangen in jedem Spiel Online Komponenten unterzubringen. Diese Online Komponenten manifestieren sich meist in sogenannten Lootboxen. Spieler kaufen Belohnungskisten und erhalten Teile um zum Beispiel Fahrzeuge zu verbessern, Sammelgegenstände um neue Spielcharaktere freizuschalten, Upgrades um schneller im Spiel voran zu kommen oder ähnliches.

Diese Lösung sorgt dafür das Spieler, die gegen echtes Geld Belohnungen kaufen, schneller im Spiel vorankommen. Kritisch wird das Ganze wenn diese Möglichkeiten Einfluss auf ein kompetitives Spiel nehmen können. Die Gratwanderung ist also schwierig.

Es sind also lange nicht mehr die klassischen Onlinespiele, die am Markt wichtig sind. Die Onlinekomponenten werden in viele Spiele integriert. Auf diese Weise können die Hersteller zwar nicht bei jedem Spieler Geld abkassieren, allerdings zeigen Studien das wenige Spieler massiv investieren und damit den Gewinn steigern. Die Finanzierung von Spielen ist auf diese Weise natürlich gesichert aber die Kundschaft ist auch über dieses System verärgert. Aktuell ist der Online Bereich natürlich noch sehr relevant. Auf Dauer werden aber weder Spieler noch Hersteller darum herumkommen die Basispreise für Spiele zu erhöhen. Bei steigenden Kosten und der Absage von Lootbox Systemen und der teuren DLC Politik wird der Basispreis, zugegeben das letzte Mittel sein, aber auf Dauer wird niemand bei den aktuellen Preisen bleiben können. Gerade jahrelange Top Produktionen kosten nun einmal Geld.

 

(relevant Redaktion)

Home
Politik
Chronik
Wirtschaft
Sport
Kultur
Society
Life
Reise
Motor
Hightech