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Apple will grün werden

22.04.2014 - 13:38
Apple will sein Image aufpolieren und hat dazu offenbar den Umweltschutz entdeckt. Seine Rechenzentren betreibt Apple bereits ausschließlich mit erneuerbarer Energie.
Apple will Umweltschutz ausbauen© APA (epa)Apple will Umweltschutz ausbauen

In den vergangenen Monaten musste Apple viel Kritik einstecken. Man lasse unter sozial fragwürdigen Bedingungen in China produzieren und Umweltschutz interessiere den Internetkonzern offenbar gar nicht, hieß es da etwa.

In der urbanen, gebildeten Kernzielgruppe von Apple kamen diese Vorwürfe gar nicht gut an. Das mit viel Marketing-Geld aufgebaute Image von Apple erlitt dadurch einige Schrammen. Das haben offenbar nun auch die Marketing-Strategen von Apple erkannt: Apple soll eine grüne Marke werden.

Nicht zufällig am „Earth Day“ stellte Apple deshalb eine neue Website online. Dort finden sich Berichte, wie Apple die Umweltprobleme angehen möchte, die bei der Produktion seiner Geräte unzweifelhaft derzeit vorhanden sind. Zusätzlich will man seine Geräte zukünftig recyceln und bereitet dazu eine Rücknahmeaktion von Altgeräten vor.

Umweltverschmutzung und der Ausstoß von Klimagasen soll reduziert werden und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter verbessert werden.
Auch die erste Klimabilanz des IT-Konzerns mit dem Titel „Ökologische Verantwortung" wurde veröffentlicht. Apple habe 2013 bei Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Apple-Produkten rund 33,8 Millionen Tonnen CO2 emittiert, wobei der größte Teil davon auf die sehr energieintensive Verarbeitung von Aluminium zurückgehe. Laut Angaben von Apple benötigt das neue iPad Air beispielsweise bereits um 31 Prozent weniger Material als das erste iPad. Die aktuelle Version des MacPro gar um 74 Prozent weniger Aluminium und Stahl als sein Vorgänger. Apple betonte auch, dass der Stromverbrauch im Ruhezustand eines iMac extrem reduziert werden konnte – um 97 Prozent auf nur noch 0,9 Watt. Altgeräte will Apple zukünftig zurücknehmen – für noch funktionierende Geräte sollen Fixpreise bezahlt werden und kaputte Geräte recycelt werden.

Experten bezweifeln viele dieser Angaben und rechnen sie auch weniger der neu entdeckten Liebe zum Umweltschutz zu. Viel eher stehe der Versuch einer weiteren Kostenreduktion sowie der Aufpolierung des angekratzten Images hinter diesen Schritten. Trotzdem lobte Greenpeace die Bestrebungen von Apple und betonte, dass Apple der einzige große Internetkonzern sei, der seine Rechenzentren ausschließlich mit erneuerbarer Energie betreibe, nachdem Greenpeace noch vor zwei Jahren Apple scharf kritisiert hatte.

Apple als Öko-Konzern

Nachdem Apple viele Jahre für seine Innovationen und cooles Design bekannt war, will man nun offenbar zur Öko-Marke werden. Mit vielen gezielten Maßnahmen will man die Kratzer am Image auspolieren und sich als einer der „Guten“ positionieren und sich damit klar vom Mitbewerb abgrenzen. Ob diese Strategie aufgeht, werden die Kunden entscheiden und die Verklaufszahlen der kommenden Jahre zeigen.

 (relevant Redaktion)

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