Der erste österreichische Satellit wurde am Montag von Graz aus zu seiner Raketenlaunch-Position in Indien verabschiedet. "TUGSAT 1" ist ein Nano-Satellit, der die Helligkeitsschwankungen von Sternen exakt vermessen soll. Er wird im Dezember von südindischen Satish Dhawan Space Centre mit einer Trägerrakete in seine Umlaufbahn in 800 Kilometer Höhe befördert, hieß es am Flughafen Graz-Thalerhof.
Er ist nicht größer als ein Fußball, aber voll mit Hightech: Der rund 7 kg schwere Satellit TUGSAT-1 wurde an der Technischen Universität Graz (TU Graz) in Zusammenarbeit mit der Universität Toronto entwickelt und hergestellt. Innovationsministerin Bures, TU-Rektor Kainz und FFG-Geschäftsführer Pseiner haben ihn gemeinsam zu seiner Reise ins All verabschiedet.
TUGSAT-1 ist gemeinsam mit UniBRITE - ein weiterer Nano-Satellit, der im Auftrag der Uni Wien vom Space Flight Laboratory der Universität Toronto entwickelt wurde - Teil der internationalen Mission BRITE. Diese will mit insgesamt sechs kleinen Satelliten im Orbit Daten über Helligkeitsschwankungen von sehr hellen und massenreichen Sternen sammeln. An BRITE sind je zwei Satelliten aus Österreich, Polen und Kanada beteiligt. Forscher erhoffen sich von der Mission Verbesserungen der Theorien über den Ursprung und Aufbau von Sternen und wollen damit das Rätsel um die Entstehung des Universums ein Stück weiter lösen.
Ursprünglich war der Start der Mission mit den Austro-Satelliten an Bord bereits für Herbst 2011 geplant. Die kleinen Trabanten sind jedoch nur "Mitlast" der indischen Trägerrakete, deren Hauptlast - ein indischer Telekom-Satellit - erst mit Verspätung geliefert wird. Nun hieß es, dass die Rakete am 12. Dezember ins All geschossen wird. "Wir sind startklar", so der österreichische Projektverantwortliche Otto Koudelka von der TU Graz.
(APA)