Quelle: ZAMG

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Vergewaltigte Frau erstritt Rekord-Schmerzensgeld

05.02.2013 - 12:37

Eine vergewaltigte junge Frau hat in Deutschland ein Rekord-Schmerzensgeld von 100.000 Euro erstritten. Das Wuppertaler Landgericht ging mit der Summe am Dienstag noch über die Forderung der 20-Jährigen hinaus. Es ist nach Gerichtsangaben das höchste bisher in Deutschland verhängte Schmerzensgeld für ein Vergewaltigungsopfer. Der Anwalt des Vergewaltigers will die Entscheidung anfechten.

Das Gericht würdigte die besonders schwerwiegenden Umstände der Tat: Die heute 20-jährige Frau war als Schülerin im Alter von 16 Jahren in Solingen entführt, tagelang gefangen gehalten und mehrfach vergewaltigt worden. Zur Tatzeit war sie schwanger.

Der Täter war 2009 zu zwölfeinhalb Jahren Haft wegen Geiselnahme und Vergewaltigung verurteilt worden. Gutachter hatten den Mann als besonders gefährlich eingestuft. Der Sexualverbrecher stammt aus wohlhabendem Elternhaus und soll Immobilien besitzen.

Das Wuppertaler Landgericht war schon bei seinem Strafurteil über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß hinausgegangen und hatte ein "unfasslich anmutendes Tatgeschehen" angedeutet.

Der psychiatrische Gutachter hatte vor dem Solinger eindringlich gewarnt: Der Mann habe die Tat genossen und sich ihm gegenüber sehr erschreckend geäußert: "Hätte ich gewusst, wie toll das ist, hätte ich so etwas schon viel früher getan." Der Mann sei ein schizoider Einzelgänger, der keine Reue zeige und sehr geplant handle. In seiner Wohnung fanden die Ermittler sogar eine Art Drehbuch für die Geiselnahme.

(APA/dpa)

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