Einem Zeitungsbericht zufolge plant Russland die Überflugrechte für europäische Fluggesellschaften einzuschränken. Im russischen Verkehrs- und im Außenministerium werde derzeit evaluiert, ob Flüge über russisches Hoheitsgebiet eingeschränkt oder gar verboten werden sollen, berichtet die russische Wirtschaftszeitung „Wedomosti“.
Ein Überflugverbot würde europäische Airlines extrem teuer zu stehen kommen. Vorwiegend für Asien-Flüge nutzen viele die Transsibirien-Route. Sollte diese nicht mehr beflogen werden können, würden das die Flugzeit nach Asien deutlich erhöhen und der Umweg logischerweise die Treibstoffkosten in die Höhe treiben.
1 Milliarde Euro Zusatzkosten in drei Monaten
Alleine die für drei großen Airlines Lufthansa, British Airways und Air France könnten für ein dreimonatiges Verbot Zusatzkosten von einer Milliarde Euro anfallen. Da die Sanktionen nur europäische Airlines betreffen sollen, deren Wettbewerber aus Asien und die Golf-Airlines aber vermutlich nicht betroffen wären, würden diese auf den Asien-Routen sicher deutlich weitere Marktanteile gewinnen. Für europäische Airlines wären viele Asien-Destinationen dann wohl kaum noch ertragreich.
Eine offizielle Stellungnahme des russischen Verkehrsministeriums und auch der Zivilluftfahrtbehörde zum Zeitungsbericht existiert bis dato noch nicht. Auch die Lufthansa, die pro Woche rund 180 Flüge über den sibirischen Luftraum durchführt, lehnt bis dato eine Stellungnahme ab.
Experten weißen darauf hin, dass eine Beschränkungen der Überflugsrechte auch Ruslland und konkret die staatliche Fluggesellschaft Aeoroflot hart treffen würde. Den Europas Airlines zahlen für die Überflugrechte jährlich Gebühren von rund 300 Millionen Dollar, die Aeroflot dann nicht mehr als Einnahmen verbuchen könnte.
(relevant Redaktion)